Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg

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Bericht über die Qualitätswerkstatt "Wiedereingliederung älterer Gefangener"am 08.10.2020 in Stuttgart

08. Okt. 2020

Der demografische Wandel macht auch vor den Haftanstalten nicht Halt und zeigt wie sehr der Bedarf an einer Hilfe für ältere und pflegebedürftige Menschen am Übergang aus Haft in geeignete Pflege- und Betreuungseinrichtungen seit den 90er Jahren gestiegen ist.
 
Anlässlich der Qualitätswerkstatt „Wiedereingliederung älterer Gefangener“ kamen die Kooperationspartner*innen im Sozialdienst der Justizvollzugsanstalten, die Projektmitarbeitenden des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg und als Vertreter des Ministeriums der Justiz und für Europa, Herr Dr. Ernst zusammen um sich über die Deckung dieses Bedarfs fachlich auszutauschen.
 
Zwei Praktikerinnen aus dem Projekt berichteten anhand von Fallbeispielen über die bisherigen Erfahrungen und wiesen auf die Komplexität und die hohe Tragweite jedes einzelnen Falls hin. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde die Schnittstelle zwischen dem Projekt „Wiedereingliederung älterer Gefangener“ und dem „Nachsorgeprojekt Chance“ erörtert, das ebenfalls durch das Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg umgesetzt wird. Durch die Kooperation der Projekte ist es möglich, dass Klient*innen nach Haftentlassung aus dem Projekt „Wiedereingliederung älterer Gefangener“ in die bewährten Strukturen des „Nachsorgeprojekts Chance“ übergeleitet werden und somit eine landesweite und flächendeckende Nachsorge sichergestellt ist.
 
Im Anschluss bot sich den Fachleuten die Möglichkeit, Fragen zum Projekt, Problemanzeigen aus der Praxis und Optimierungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Die Steuerungsgruppe des Netzwerks Straffälligenhilfe Baden-Württemberg e.V. stellte abschließend fest, wie wichtig und wertvoll die Zusammenarbeit einzelner Akteure ist. Die gelingende Vernetzung und gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen innerhalb und außerhalb der JVA hat sich bewährt und bleibt ausgesprochen wichtig.
 
Dr. Ernst bedankte sich im Namen des Ministeriums der Justiz und für Europa Baden-Württemberg bei den Mitarbeitenden aus den Justizvollzugsanstalten und den Projektmitarbeitenden für ihr Engagement und betonte die Leuchtturm-Funktion des Projekts, das bisher ausschließlich in Baden-Württemberg umgesetzt wird.

Bericht: Constanze Neff
Foto: die argelola