Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg

Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR

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"Schuldenberatung in Haft" nahezu flächendeckend in Baden-Württemberg etabliert

15. Okt. 2018

Das Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg zieht bei der 3. Qualitätswerkstatt eine erste Bilanz. Seit Projektbeginn am 01.07.2017 haben 16 Vereine der freien Straffälligenhilfe an 14 Justizvollzugsanstalten das Projekt „Schuldnerberatung in Haft“ etabliert. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass der Bedarf für Hilfestellungen im Umgang mit Schulden bei straffälligen Menschen immens groß ist.

Schon in den ersten 15 Monaten des Projekts haben 520 Gefangene das Betreuungsangebot nachgefragt. 215 Beratungsvorgänge konnten bereits vollständig abgeschlossen werden. Dabei wurden 1825 Gläubiger mit Forderungen von insgesamt 9,8 Millionen Euro erfasst.

Auch die Zahlen hinsichtlich der Beteiligung der Klienten am Projekt sind sehr erfreulich. 41% zeigten nach Einschätzung der Projektmitarbeiter/innen eine gute Mitwirkung bei der Schuldnerberatung. 27% zeigten sogar eine konstante, sehr gute Beteiligung an diesem Prozess.

Die Einschätzung der Klienten selbst bestätigte den Nutzen und den Erfolg des Projekts erneut. 40% der Klienten gaben an, dass sich ihre Situation und ihre Perspektive durch das Projekt verbessert haben. 37% bestätigten sogar, dass ihre Situation sehr viel besser geworden ist.

Das Resümee des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR ist eindeutig. Mit Hilfe eines Zuschusses des Landes in Höhe von 275.000 Euro im ersten Jahr und weiteren 100.000 Euro im zweiten Jahr konnte die „Schuldnerberatung in Haft“ flächendeckend etabliert werden. Somit wurde ein bislang noch fehlender Resozialisierungsbaustein ergänzt, welcher von den Vertragspartnern der „Kooperationsvereinbarung über die Integration von Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten in Baden-Württemberg“ vom 12.12.2016 als zielführend erachtet wurde. Das Projekt trifft in der Praxis jedoch auf einen immensen Bedarf, welcher auch in Zukunft im Sinne einer erfolgreichen Resozialisierung bedient werden muss.

Bericht: Julia Herrmann