Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg

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Die Sozialberatung Ludwigsburg e. V. „Passgenaue Hilfen für ein Leben ohne Straftaten“

Das Team der Sozialberatung Ludwigsburg e.V.
11. Jul. 2018
Bei der Mitgliederversammlung der Sozialberatung Ludwigsburg e.V. wurde deutlich, dass die Arbeit vor Ort durch zahlreiche hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen getragen wird. An all diese richtet der 1. Vorsitzende, Ulrich Hebenstreit, wie auch der Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V. seinen ausdrücklichen Dank.

Der Sozialberatung Ludwigsburg e.V. ist es erneut gelungen, auf ein sehr erfolgreiches und zugleich zukunftsweisendes Geschäftsjahr 2017 zurück zu blicken.

Im Bereich der Straffälligenhilfe und der Gewaltprävention nahmen 272 Personen die Beratung und Unterstützung der Sozialberatung Ludwigsburg e.V. in Anspruch. Zudem wurden in den vier teilstationären Wohnprojekten und dem „Betreuten Wohnen im Individualwohnraum“ 45 Personen betreut. Damit waren die Wohnprojekte des Vereins mit 91% ausgelastet. In Ludwigsburg-Neckarweihingen konnte darüber hinaus eine 63 qm-Wohnung angemietet werden, welche nun von einem Klienten bewohnt wird.



Das Geschäftsjahr war darüber hinaus durch die Hilfeleistungen im Bereich der Schuldnerberatung geprägt. Seit vielen Jahren ist die Sozialberatung Ludwigsburg e.V. im Landkreis ein wichtiger Akteur im Bereich der Schuldenberatung. Die allgemeine Schuldnerberatung beim Verein nahmen im Jahr 2017 366 Personen in Anspruch. Die Anmeldezahlen der Ratsuchenden bei den drei Schuldnerberatungsstellen (Landratsamt, Kreisdiakonieverband und Sozialberatung Ludwigsburg e.V.) lag in den letzten 5 Jahren jährlich bei über 1200 Personen. Abgeschlossen oder beendet werden jährlich zwischen 500 und 600 Beratungen. Der Sozialausschuss des Kreistags hat daher am 22.11.2017 aufgrund der langen Wartezeiten den Ausbau der Schuldnerberatung beschlossen. Die Sozialberatung erhält hierdurch eine weitere unbefristete Vollzeitstelle. Aufgrund dieser langjährigen Expertise lag es auf der Hand, dass der Verein auch in das neue Netzwerkprojekt „Schuldnerberatung in Haft“ einsteigt.
 
Im Jahr 2018 startete die Sozialberatung Ludwigsburg e.V. darüber hinaus mit dem neuen Projekt zur landesweiten „Wiedereingliederung von älteren Gefangenen - Hilfe beim Übergang vom Vollzug in Pflege oder Betreuung“. Die Sozialberatung ist dabei eine von 5 Vermittlungsstellen im Land.  Von Ludwigsburg aus werden nun die Vollzugsanstalten Asperg, Schwäbisch Hall, Heilbronn und Adelsheim betreut.
Die ersten Projekterfahrungen zeigen: Nach oft jahrelanger Inhaftierung haben ältere Gefangene oft wenig oder keinerlei soziale Kontakte mehr, um sich in Freiheit zurecht zu finden. Darüber hinaus besteht oft ein besonderer Betreuungsbedarf, eine Vermittlung in Alten- und Pflegeeinrichtungen ist oft nur schwer möglich. Bereits die Feststellung des Pflegegrades in Haft führt häufig zu Zuständigkeitsproblemen, die den Übergang in eine adäquate Hilfeeinrichtung erschweren. Die ersten Fälle zeigen auf, dass die sehr individuell zugeschnittenen Unterstützungs-, Beratungs- und Betreuungsleistungen notwendig sind, um nach der Haft in bedarfsgerechte Strukturen vermitteln zu können.

Von links nach rechts: 1. Vorsitzenden Herr Ulrich Hebenstreit (Richter am Bundesgerichtshof i.R.), Vorstandsmitglied Herr Thomas Mayer, Mitarbeiterin Frau Bernadette Stanka, Frau Julia Herrmann (Geschäftsführerin Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V.) und Mitglied sowie Gründungsvater der Sozialberatung Prof. Dr. Walter Chilian. Foto: Geschäftsführer, Georg Steckenstein.

Für unseren Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V. ist die Sozialberatung Ludwigsburg e.V. durch die zahlreichen Angebote zur Resozialisierung, bestehend aus Wohnprojekten, der Anlauf- und Beratungsstelle, der Arbeit mit Ehrenamtlichen, der Gewaltprävention und aufgrund des unermüdlichen Einsatzes in bestehenden und neuen sozialen Arbeitsfeldern ein wichtiger Mitgliedsverein, der die Aufgaben der Straffälligenhilfe hinsichtlich der Prävention und Resozialisierung nachhaltig vorantreibt.

Bericht: Julia Herrmann