Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg

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Der Fortbildungsverbund Straffälligenhilfe Baden-Württemberg setzt neue Impulse

07. Feb. 2018
Der Einladung des Fortbildungsverbundes zum Mentorentreffen sind am 07.02.2018 zahlreiche Anstaltsleiter/innen, Ehrenamtsmentoren/innen und einzelne Ehrenamtliche gefolgt. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter der Thematik „Flüchtlinge im baden-württembergischen Strafvollzug“. Julia Herrmann (Geschäftsführerin Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V.) eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmer/innen. Mit einem herzlichen Dankeschön für deren Arbeit hieß sie die einzelnen Ehrenamtlichen willkommen.

Im Zusammenschluss unterstützt der Fortbildungsverbund bereits seit 2008, mittels eines Qualitätskonzepts und durch landesweite Standards die Arbeit mit Ehrenamtlichen im Justizvollzug. Um die Ausrichtung des Fortbildungsverbundes zu überprüfen und eine Zukunftsstrategie zu entwickeln, hat der Fortbildungsverbund zu Jahresbeginn in einer extern begleiteten Supervision die vergangenen Jahre Revue passieren lassen und gemeinsam den Blick in die Zukunft gerichtet. In der neuen Strategie des Fortbildungsverbundes wurden u.a. auch die Ergebnisse der Gefangenenbefragung berücksichtigt. Der Fortbildungsverbund stellte den erweiterten Bedarf eines Qualifizierungskonzeptes für Ehrenamtliche in der Einzelbetreuung fest. Demzufolge soll es künftig neben dem landesweiten Einführungskurs für Ehrenamtliche auch spezielle und weiterführende Qualifizierungsmöglichkeiten geben.

In einer Unterarbeitsgruppe erstellt der Fortbildungsverbund derzeit ein Qualifizierungskonzept für Ehrenamtliche in der Einzelbetreuung. Der fertige Entwurf soll am nächsten Mentorentreffen präsentiert werden. Darüber hinaus hat der Fortbildungsverbund festgestellt, dass die Namensgebung „Fortbildungsverbund Straffälligenhilfe Baden Württemberg“ nicht sofort auf die Arbeit mit Ehrenamtlichen im Strafvollzug verweist. Daher wurde der Name des Fortbildungsverbundes nun erweitert um den Leitsatz „Bürgerschaftliches Engagement im Strafvollzug“. Des Weiteren soll die Homepage des Fortbildungsverbundes überarbeitet werden, um auch künftig eine strukturierte und fachlich hilfreiche Plattform anzubieten.
 
Nach diesem kurzen Einblick in die Neuausrichtung des Fortbildungsverbundes konnte Frau Herrmann, Herrn Felix Steinbrenner, Landeszentrale für politische Bildung, Leiter der Stabsstelle „Demokratie stärken“ begrüßen.

In seinem Vortrag zum Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe konnten die Teilnehmer/innen einen Einblick in die Arbeit des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe und in die Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf den Justizvollzug gewinnen.

Als Leiter der JVA Offenburg präsentierte Herr Hans-Peter Wurdak anschließend in seinem Fachvortrag die Herausforderungen im Umgang mit Flüchtlingen in einer Justizvollzugsanstalt.


Diskutiert wurden dabei die möglichen Einsatzfelder des Bürgerschaftlichen Engagements im Justizvollzug.

Am Nachmittag gab der Asylpfarrer aus Stuttgart, Joachim Schlecht einen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe und erörterte, welche Kompetenzen erforderlich sind und welche Themen und Anliegen die Flüchtlinge mitbringen. Auch der leistungsrechtliche Kontext und die Zusammenarbeit mit Flüchtlingsorganisationen war Schwerpunkt seines Fachvortrags.


Anschließend setzten sich die Teilnehmer/innen in Gruppenarbeiten mit den aktuellen Handlungsbedarfen und der Thematik „Gewinnung geeigneter Ehrenamtlicher“ auseinander. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten zeigten neue Handlungsfelder auf, welchen sich der Fortbildungsverbund annehmen wird.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Bürgerschaftliche Engagement einen wesentlichen Beitrag leistet und auch die Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen im Strafvollzug den Vollzugsalltag unterstützen und entspannen kann. Demzufolge sollen die Ehrenamtlichen auch hinsichtlich der Arbeit mit Flüchtlingen geschult werden, um ein bedarfsgerechtes Angebot mit dem Ziel der sprachlichen und kulturellen Verständigung anbieten zu können.

Bericht: Julia Herrmann